Hengameh Yaghoobifarah
Der Kurztext beschreibt anhand von Beispielen die Erscheinungsformen und Auswirkungen von »Lookism« oder »Lookismus«.
◊
Wenn jemand aufgrund des Aussehens diskriminiert wird, nennt eine*r das Lookism oder Lookismus. Der Begriff beinhaltet »Look«, was auf Englisch »Aussehen« oder »Optik« bedeutet, und ein –ismus wie bei Rassismus und Sexismus. Unterschiedliche Diskriminierungsformen wie Rassismus, Sexismus, Klassismus, Homofeindlichkeit, Transfeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit/Ableismus und Dickenhass treten auch beim Lookismus auf. Denn be- und abgewertet werden in erster Linie diejenigen, die nicht in sogenannte Schönheits- und Attraktivitätsnormen passen. Das heißt, dass sie etwa aufgrund ihres Aussehens nicht auf herkömmlichen Magazinumschlägen, Reklametafeln oder Werbespots zu sehen sind – zumindest nicht in einer positiven Darstellung.
Sowohl äußerliche Merkmale, die veränderbar sind, wie zum Beispiel die Kleidung, die Brille oder der Haarschnitt, als auch angeborene, wie etwa die Hautfarbe, die Nasenform oder die Haarstruktur, aber sogar die Körperbehaarung oder die Figur einer Person können dazu führen, dass eine Person Lookismus erfährt. Das kann in Form von Kommentaren, verbaler und körperlicher Gewalt, Mobbing oder andere Ausschlüssen stattfinden. Mögliche Ausschlüsse wären, dass eine Person aufgrund ihrer Figur oder Kleidungsart keinen Job bekommt, nicht in den Bus steigen darf oder auf der Straße belästigt wird. Auch der Zwang, Markenkleidung zu tragen oder immer dem neuesten Modetrend zu folgen, ist Lookismus. Denn wer sich diese Klamotten nicht leisten kann oder sie nicht tragen möchte, wird oft dafür von anderen Personen aus der Gruppe oder Klasse bestraft.
Selbst in Gemeinschaften, die Diskriminierung ablehnen, kann Lookismus vorkommen. Fast jede Gruppe hat eigene Konventionen und Codes, entlang denen ihre Mitglieder sich kleiden, frisieren oder geben. Wer diese nicht einhält, wird häufig nicht als Teil der Gruppe betrachtet.